In den Beiträgen der Publikation setzen sich die Autoren aus unterschiedlichen Fachdisziplinen mit Werten und dem Wertewandel im Kulturerbe- und Denkmalschutzbereich auseinander. Dies mit Blick auf die Anforderungen des Erhalts und der Notwendigkeit der Anpassung unseres baukulturellen Erbes an den Klimawandel. Herausforderungen werden aufgezeigt sowie praxisorientierte Hilfestellungen, innovative Lösungsansätze und Empfehlungen formuliert. Die Beiträge bieten auch Einblicke in die praktische Umsetzung von Klimaresilienz in den Welterbestätten Augsburg und Regensburg.
»Kulturerbe | Klimazukunft | Wertekonflikte« ist somit ein Ideengeber und Leitfaden für alle, die die Zukunft unseres Erbes im Rahmen des Klimawandels gestalten wollen.
Die Publikation können Sie im Buchhandel unter der ISBN: 978-3-7954-3901-9 beziehen oder hier herunterladen.
Podiumsteilnehmende:
• Holger Thoms
• Dipl. Ing. Nicolas Liebig
• Dr. Franz Ottilinger
• Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl
• Dr. Jens Soentgen
Ein nachhaltiges Wassermanagement – als Grundlage der Welterbe-Infrastruktur – ist ein wichtiges Ziel für die Stadt Augsburg. Dazu diskutierten die Podiumsteilnehmenden Themen wie
• die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser,
• die Sicherung von Wasser als Gemeingut,
• die Erhaltung des Lebensraums Wasser für Flora und Fauna sowie die dazugehörige Welterbe-Infrastruktur der Wasserwirtschaft
• sich daraus ergebende Einschränkungen für die privatwirtschaftliche Nutzung der Ressource Wasser.
Podiumsteilnehmende:
• Prof. Dr. Karsten Weber
• Johannes Rückerl
• Joachim Buck
• Dr. Eugen Trapp
Die Podiumsdiskussion zeigte auf, dass der Klimawandel zwingt, individuelle wie gesellschaftliche Präferenz- und Wertehierarchie zu überdenken, um die Regensburger Altstadt als einen lebenswerten Ort zu erhalten. Gleichzeitig hat sie ihre Fähigkeit zur Veränderung und Anpassung über die Jahrhunderte bewiesen, in dem ihr Erscheinungsbild behutsam angepasst wurde. Entsprechend hat die Altstadt die Fähigkeit, ihr Erscheinungsbild auch behutsam an den Klimawandel anzupassen, wobei die Gebäude der Altstadt – abgesehen von den Dachgeschosszonen –bereits vergleichsweise klimaresillient sind. Der Handlungsdruck liegt damit zuallererst im öffentlichen Raum, nicht bei den Gebäuden; und beim öffentlichen (wie auch privatem) Raum sind insbesondere die Stellplatzflächen die Potenzialflächen für Klimaanpassungsmaßnahmen.
Podiumsteilnehmende:
• Michael Fußner
• Dr. Uta Mense
• Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht
• Dr. Perry Lange
• Dr. Bernd Vollmar
• Rainer Nelde
Die Podiumsdiskussion zeigt auf, dass in der Speicherstadt durch Klimaveränderungen zwar Anpassungen vorgenommen werden müssen, aber durch ihre Konstruktion und Anpassungsfähigkeit gerade hier ortsangepasste Lösungen gefunden werden können, die den unterschiedlichen Belangen der Akteure gerecht werden. Den Großteil der Kosten der Schutzmaßnahmen trägt die öffentliche Hand.
1. Bei der Anpassung der Welterbestätten in Augsburg, Regensburg und Hamburg an den Klimawandel gibt es kein Lösungs-, sondern ein Umsetzungsdefizit! Die unterschiedlichen Werte, Bedürfnisse und Einstellungen der Akteure können in Einklang gebracht werden, wenn keine Maximalforderungen zu erfüllen sind. Dies erfordert einen Multi-Stakeholder Dialog zur Entwicklung und Abstimmung geeigneter, ganzheitlicher und lokal angepasster Lösungen, die zum Teil bereits vorliegen.
2. Klimaschutz ist die größere Herausforderung für das Welterbe! Klimaschutz und Klimaanpassung sind somit zusammen zu denken und müssen Hand in Hand gehen.
3. Es geht nicht nur um bauliche Anpassungen an den Klimawandel, sondern auch um Verhaltensveränderungen und Einstellungen seitens der Nutzer. Hier ist Vermittlungs- und Bildungsarbeit gefragt!